Der Personzentrierte Ansatz orientiert sich stark am Erleben des Klienten/ der Klientin und bietet insofern kaum Tipps, Ratschläge oder Rezepte, die zu einer Lösung der individuellen Lebensprobleme beitragen. Dies mag anfänglich enttäuschend für viele hilfesuchende Menschen klingen.

In dieser Radikalität liegt jedoch eine wertvolle Chance, die zu ergreifen, ich Menschen, die sich auf den therapeutischen Prozess einlassen wollen, in den Therapieeinheiten ermutige: nämlich, im Rahmen des therapeutischen Dialoges, sich dem eigenen Erleben zuzuwenden und dessen Bedeutung für das eigene Leben zu verstehen. Was bedeutet diese Trauer, diese Angst, die innere Zerrissenheit, der Schmerz, die Hilflosigkeit, die Wut, die Orientierungslosigkeit,…? Wie lassen sich diese Gefühle aus dem eigenen höchstpersönlichen „Geworden-sein“ verstehen?

Meine jahrelange Erfahrung in der Arbeit mit vielen bedürftigen Menschen zeigt mir immer wieder, dass es sich lohnt, sich auf all diese Gefühle einzulassen, auch wenn diese anfänglich unannehmbar erscheinen. Dabei sehe ich es als meine Aufgabe durch eine empathische und wertschätzende Grundhaltung eine psychologische Atmosphäre zu schaffen, in der Klient/innen zunehmend angstfrei mit sich und ihren Gefühlen in Kontakt kommen können, um diese dann im eigenen Selbstverständnis integrieren zu können. Gelingt der therapeutische Prozess, so führt dieses „sich – um – sich – selbst – Bemühen“, das oftmals durchaus auch ein Ringen sein kann, in Richtung Selbstwertsteigerung, Zunahme an Selbstvertrauen den eigenen Lebensproblemen begegnen zu können, Verantwortungsübernahme für das eigene Leben und für getroffene Entscheidungen, einer Zunahme innerer Freiheit und schließlich…

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